Die Geschichte des MSC Traunreut ist eigentlich die Geschichte zweier Clubs. Als nämlich 1965 in Traunreut der ADAC-Ortsclub gegründet wurde und Ing. Schmidt die Leitung übernahm, wurde im 10 km entfernten Trostberg im DMV-Ortsclub eine Jugendgruppe gegründet, deren Leiter Jürgen Schweikart wurde.
Während der Traunreuter Club mit Motorrad-Trials und gesellschaftlichen Veranstaltungen an das Licht der Öffentlichkeit trat, waren die Trostberger rein auf motorsportliche Aktivitäten bedacht und veranstalteten schon früh Orientierungsfahrten, sowie die Chiemgau-Rallye. Außerdem konnten die zahlreichen Aktiven bereits bedeutende Erfolge nach Hause bringen.
1973 legten der Vorsitzende Rolf Helten aus Traunreut und der Leiter der Trostberger, Jürgen Schweikart die Grundlagen für eine Fusion, die den MSC Traunreut in den Folgejahren zu einem der erfolgreichsten Motorsportclubs in Südbayern aufsteigen ließ.
270 Veranstaltungen führte man bis heute durch. Von der 100-Einsteigerrallye bis zum deutschen Rallye-Meisterschaftslauf, Orientierungsfahrten in jeder Coleur, Eis- und Teerslaloms und PKW-Geschicklichkeitsturniere. Autocross- und Motocrossveranstaltungen, auch hier als deutsche Meisterschaftsläufe, sowie Rennwagenausstellungen in Trostberg und Traunreut, die von tausenden Motorsportfans besucht wurden.
Die aktiven Fahrer des Clubs erkämpften sich über 1100 Einzel-und 92 Mannschaftssiege (linkes Bild von l. n. r.: Zech, Rothfuß, – , -, Greger, Sedlmaier, Stark, Wurmannstätter). Erfolgreichster Fahrer des Clubs war Andreas Wurmannstätter (Bildmitte im rechten Bild), Träger des ADAC-Sportabzeichens in Gold mit Brillianten, der durch einen tragischen Unfall ums Leben kam. An vorderster Front auch Paul Schmuck als Deutscher Rallyemeister 1981, sowie Hannes Rothfuß, der bei der Olympia-Rallye 72 mit Rallyelegende Walter Röhrl gestartet ist. Aber auch Fahrer und Beifahrer wie Sedlmeyr, Zech, Kunzmann, Tita, Jeschelnig, Buchy, Kiessling, Freundl, Grzesik und Böttcher, um nur einige zu nennen, waren jahrzehntelang bei vielen Meisterschaften auf dem Siegerpodest zu finden.
Herausragend auch das Ehepaar Vorbuchner, die im Auto-Turniersport jahrelang zu den besten Fahrern in Deutschland gehörten. Maria Vorbuchner wurde viermal deutsche Meisterin in Folge.
Das gesellschaftliche Highlight des Vereins war über viele Jahre der ADAC-Schwarz-Weiß-Ball, an dem teilzunehmen fast schon Pflicht war. Eingeführt unter Armin Nehmzow und weitergeführt von seiner Tochter Angelika und seinem Schwiegersohn Jürgen Schweikart, der auch einige Jahre als 1.Vorsitzender die Geschicke des Clubs leitete, kam 1985 das Ende, nachdem das Saalproblem in Traunreut weitere Bälle unmöglich machte. Aber auch viele Feiern, Ausflüge, Gaudirallyes, und Feste waren ein Bestandteil des aktiven Clublebens. So nahmen an den wöchentlichen Clubabenden im legendären „Mozart-Stüberl“ in Trostberg oftmals über 40 Mitglieder teil.
Der Lebensinhalt von Sepp Bürzer, der “ Legende“ des MSC Traunreut war die Verkehrserziehung von Kindern und Jugendlichen. Er führte in zwei Jahrzehnten unzählige Fahrrad-, Mofa-, Moped- und Tretcarturniere durch, an denen über 18000 Kinder teilnahmen. Seine betreuten Kinder waren auch die erfolgreichsten Deutschlands. Karin Bürzer und Olaf Ponocny wurden mehrfache deutsche Meister. Nach dem Tod von Sepp Bürzer, der auch einige Jahre erster Vorsitzender war, wurde seine Arbeit noch einige Jahre weitergeführt, bis dann aus mangelndem Interesse von Seiten der Schulen die Turniere eingestellt wurden.
Ende der siebziger Jahre begann sich eine neue Sparte im Club abzuzeichnen. Liebe zur Erhaltung, Restaurierung und Pflege von alten Fahrzeugen. Daraus erfolgte durch die Initiative von Uly Thür und Manfred Siglreitmayr die Gründung der Motorveteranen Freunde Chiemgau, die sich als Teil im MSC Traunreut fest etabliert haben. Größte Veranstaltung war bis jetzt eine Oldtimerrallye zur großen Partnerschaftsfeier mit Nettuno/Italien, die beim Start in Traunreut tausende von Menschen auf die Straße brachte. Dies war auch die letzte Veranstaltung für Rolf Helten, der noch die Siegerehrung erlebte und dann in den darauffolgenden Tagen starb.
Als Vermächtnis führte sich diese am Anfang kleinere Abteilung in den Folgejahren zu immer mehr Erfolgen und der Mitgliederstand stieg ständig, bis man zum heutigen Stand von über 50 Oldtimerfreunden kam. Unter der langjährigen Leitung von Manfred Siglreithmayr (rechtes Bild, mit seiner Frau Christa) wurden Treffen, Ausfahrten, Ausflüge und Besuche von Ausstellungen und Teilemärkten organisiert.
Nach dem Tod von Manfred Siglreitmayr übernahm nunmehr Frank Kühnhauser diese Funktion und wird den Verein in diesem Sinne weiterführen. Unterstützt vom 2.Vorsitzenden Walter Springer, der als Gründungsmitglied der Jugendgruppe 1965 in Trostberg den Werdegang des Club bis zum heutigen Tag mit verfolgt und gestaltet hat.